GVF
Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung e.V.

Review

Fast 50% der Typ-2-Diabetiker leiden an Mikronährstoffmangel

Eine neue Publikation zeigt, dass fast die Hälfte der Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2D) an einem Mikronährstoffmangel leidet. Eine Forschergruppe führte eine Meta-Analyse von Studien durch, die zwischen 1998 und 2023 veröffentlicht wurden, um die Prävalenz von Mikronährstoffmängeln bei Patienten mit Typ-2-Diabetes abzuschätzen. In die Meta-Analyse wurden Patienten mit T2D (Alter ≥ 18 Jahre) aller Geschlechter und Ethnien mit und ohne Komplikationen eingeschlossen. Untersucht wurde der Mangel an Mineralstoffen oder Elektrolyten sowie an Vitaminen (A, B-Komplex, C, D, E und K). Die Wissenschaftler analysierten 127 in Frage kommende Studien mit insgesamt 52.501 Patienten. 
Die gepoolte Prävalenz eines Mikronährstoffmangels betrug bei T2D-Patienten 45,30 %, wobei eine erhebliche Heterogenität zwischen den Studien beobachtet wurde; bei Patienten mit diabetischen Komplikationen wiesen 40 % einen Mikronährstoffmangel auf. Eine geschlechtsspezifische Analyse (62 Studien für Männer und 63 für Frauen) ergab, dass die Prävalenz von Mikronährstoffmangel bei Männern etwas niedriger war als bei Frauen (42,53 % bzw. 48,62 %). Unter den spezifischen Nährstoffen war die Prävalenz des Mangels bei Vitamin D am höchsten (60,45 %; 66 Studien), gefolgt von Magnesium (41,95 %; 16 Studien), Eisen (27,81 %; drei Studien) und Vitamin B12 (22,01 %; 34 Studien). Die Prävalenz des Mikronährstoffmangels variierte zwischen den WHO-Regionen, wobei die höchste Prävalenz in Nord- und Südamerika (54,04 %) festgestellt wurde.
Die Studie zeigt, dass bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes nicht nur auf den Energiestoffwechsel und die Makronährstoffe, sondern auch auf spezifische Mikronährstoffdefizite geachtet werden sollte. 

Quelle:
Mangal DK et al. BMJ Nutrition (2025). doi:10.1136/ bmjnph-2024-000950