GVF
Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung e.V.

Stellungnahmen

Folsäure-Anreicherung von Mehl und reslutierender Abfall der Mortalitätsrate (deutsch)

Die seit Mitte der 90-iger Jahre durchgeführte Folsäure-Anreicherung von Mehl bewirkt in den USA offenbar einen Abfall der Mortalitätsraten für Schlaganfall und Ischämischen Herzerkrankungen, berichteten Epidemiologen der Regierung bei der von der American Heart Association am 3. bis 6. März 2004 in San Francisco durchgeführten 44. Conference on Cardiovascular Disease Epidemiology and Prevention .

“We found evidence of a three-fold acceleration in the decline of stroke-associated mortality that is temporally related to fortification of flour with folic acid,” sagte Lorenzo D. Botto, ein Epidemiologe des Centers for Disease Control and Prevention’s National Center on Birth Defects and Developmental Disabilities in Atlanta.  “If folic acid fortification is responsible for the improvement in stroke-associated mortality, the public health benefits are substantial.”

Das Untersuchungsteam unter Leitung von Dr. Quanhe Yang hat errechnet, dass seit Beginn der Anreichungsmaßnahme pro Jahr 31.000 Todesfälle durch Schlaganfall und 17.000 Todesfälle durch Ischämische Herzerkrankungen haben verhindert werden können.

1996 hatte die Food and Drug Administration in den USA die Folsäureanreicherung von Mehl angeordnet um Neuralrohrdefekte (Offener Rücken) bei Neugeborenen zu reduzieren. Als Begleiteffekt dieser Maßnahme hoffte man auf eine Senkung des Homocysteinwertes  und damit auf eine Reduzierung der Todesraten für Schlaganfall und Kardiovaskuläre Erkrankungen in der Bevölkerung.

Die Epidemiologen analysierten jetzt das Nationale Sterberegister in den USA von 1990 bis 2001 auf die Veränderung der Todesraten für kardiovaskuläre Erkrankungen und Schlaganfall bei Personen ab 40 Jahren .

Die Auswertung ergab, dass die Anreichung von Mehl mit Folsäure in der Bevölkerung zu einer Verdoppelung der durchschnittlichen Serumfolatkonzentration von 6,6 ng/ml auf ca. 15 ng/ml geführt hat. Parallel fiel der Serumhomocysteinwert von durchschnittlich 9,6 auf 8,3 µmol/L ab.

Die Todesrate für Schlaganfall war in den drei Jahren nach Beginn der Anreichungsmaßnahme (1999 bis 2001) im Vergleich 10 bis 15% niedriger als  in den drei Jahren (1994-1997) vorher. Vor 1997 betrug die Todesrate pro Jahr ca. 1%, während sie danach pro Jahr um 4,5%  abfiel. Diese Tendenz galt sowohl für beide Geschlechter als auch Schwarze und Weiße.

Die beschleunigte Verbesserung der Todesraten für Schlaganfall und Ischämische Herzerkrankungen können nicht mit Veränderungen anderer wichtiger Risikofaktoren erklärt werden, wie Rauchgewohnheiten, Bluthochdruck, Diabetes und Hyperlipidämie, da sich diese sich im Beobachtungszeitraum nicht verbessert haben.

Siehe auch:
American Heart Association

Folic acid fortification may have lowered stroke deaths