GVF
Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung e.V.

Pressemitteilungen

Vitamin D - Update 2011 - Von der Rachitisprophylaxe zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge

Unter der organisatorischen Leitung von Herrn Prof. Dr. Jörg Spitz vom Institut für medizinische Information und Prävention trafen sich im April führende Wissenschaftler aus dem Gebiet der Vitamin-D-Forschung in der Berliner Charité. Hintergrund der Tagung mit dem Titel „Vitamin D - Update 2011“ war die Präsentation aktueller Forschungsergebnisse.

Wie hinlänglich bekannt ist, besteht in großen Teilen der westlichen Bevölkerung ein Vitamin-D-Mangel. Dies ist mit Gesundheitsproblemen wie Rachitis aber auch Erkrankungen des Immunsystems sowie Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen assoziiert. Für die Deckung des Bedarfs an Vitamin D ist neben dem Verzehr von Fettfischen die durch UVB-Strahlung induzierte Synthese in der Haut maßgeblich.

Das einvernehmliche Fazit der teilnehmenden Wissenschaftler war die Forcierung eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Sonne, was Prof. J. Spitz in seinem abschließendem Referat mit dem Titel „Gesundheitsvorsorge 2011: Zwischen Hautkrebs und Vitamin-D-Mangel. Wo liegt der gesunde Kompromiss“ zusammenfasste. Einerseits sollen mögliche negative Wirkungen aufgrund einer erhöhten UVB-Exposition minimiert, andererseits die Referenzwerte des Vitamin-D-Status von mindestens 75 nmol/L und durch die DGE definierten Zufuhrempfehlungen von 5 µg pro Tag erreicht werden. Gleichzeitig wird die Anhebung der Referenzwerte sowie der Zufuhrempfehlungen zur Erreichung einer adäquaten Vitamin-D-Konzentration im Serum diskutiert.

Vom Hype der „Wunder-Droge“ oder des „Jahrhundert-Vitamins“ wurde sich jedoch verabschiedet. Denn trotz vieler schon vorhandener Erkenntnisse bestehen noch unzählige offene Fragen für die Forschung rund um das Vitamin D. Darüber hinaus wird konkludiert, dass die weitere intensive Beschäftigung mit dieser Thematik auch eine breite Aufklärung in der Politik und Gesellschaft bedarf.